Spatenbräu

Ein Brauer im Anwesen Neuhausergasse 4 wird erstmals im Steuerbuch der Stadt München im Jahr 1397 erwähnt. Doch das Brauhaus wechselte immer wieder den Besitzer und blieb unbedeutend. Von 1622 bis 1704 war es im Besitz der Familie Spatt, die der Brauerei ihren Namen gab, den sie auch noch heute inne hat. 1807 erwarb Gabriel Sedlmayr, seines Zeichens königlicher Hofbräumeister, die Spatenbrauerei. Und sechzig Jahre später war aus der kleinsten Brauerei Münchens die größte der Landeshauptstadt geworden und blieb es bis in die 1890er Jahre. 1884 entwarf der Graphiker Otto Hupp das Firmenlogo der Brauerei. 1891 wurde bereits eine Niederlassung in London gegründet und 1909 begann der Export von Spatenbräu in die USA.

Zusammenschluss mit anderen Brauereien
Dass Firmen sich zusammen schließen gibt es schon länger und so war das auch in den 20er Jahren. Damals, nach dem ersten Weltkrieg, schlossen sich auch viele Brauereien zusammen. So gingen anno 1922 die Spaten Brauerei und die Franziskaner-Leist-Bräu zusammen. Es entstand die Gabriel und Joseph Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Leistbräu AG. Der Leistbräu ist heute verschwunden. Mit der Löwenbrauerei wurde damals ein Vertrag über eine Interessengemeinschaft geschlossen. 1992 überschritt Spatenbräu die 1 Million Hektoliter Marke und schloss sich 1997 mit der Löwenbrauerei zur Spaten-Löwenbräu-Gruppe zusammen. Seit dieser Fusion wird ausschließlich in den Gebäuden der Löwenbräu AG produziert. Auf dem Gelände in der Marsstraße, in die die Brauerei 1854 aus der Neuhausergasse umgezogen war, befindet sich heute ein Besuchermuseum. Gebraut wird in der Marsstraße nicht mehr.

Biersorten
1894 war Spaten die erste Brauerei in München, die helles Bier nach Pilsener Art braute. Anfangs nur war dieses Bier für den Export bestimmt und sollte hauptsächlich in Norddeutschland verkauft werden. Aber schon kurze Zeit später gab es das Helle auch in München. Spaten Münchner Hell ist bis heute die Spezialität der Brauerei. Zweites Pilsbier der Brauerei ist das Spaten-Pils. Das erste Weißbier von Spaten wurde für das Oktoberfest 1964 gebraut und heißt heute Spaten Oktoberfestbier. Außerdem im Sortiment sind Spaten Diät-Pils und Spaten Alkoholfrei.

InBev und eine ungewisse Zukunft
2003 übernahm die Interbrew die Spaten-Löwenbräu-Gruppe. Im Jahr darauf gab es einen Zusammenschluss von Interbrew mit AmBev, der fünftgrößten Brauereigruppe der Welt. Seitdem ist die so entstandene belgisch-brasilianische InBev-Gruppe die führende Brauereigruppe auf dem Weltmarkt. Gerüchte über eine Schließung von Spatenbräu haben sich nicht bestätigt. Umzugspläne und ein neues, eigenes Braugelände für Spaten wurden zwar diskutiert, bisher aber nicht realisiert.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert