Hofbräu München

Das Münchner Hofbräuhaus wurde 1589 auf Veranlassung des bayerischen Herzogs Wilhelm V. gegründet, um nicht länger für viel Geld Bier aus dem niedersächsischen Einbeck importieren zu müssen. Wilhelms Sohn Maximilian, der statt des damals beliebten, schweren Braunbiers lieber Weißbier trank, verbot 1602 allen anderen privaten Brauereien die Herstellung von Weißbier, und verschaffte so der eigenen Brauerei das Monopol auf das helle Bier. Schon drei Jahre später überstieg die Nachfrage die jährliche Produktion von damals 1.444 Hektolitern. Also ließ Maximilian am Platzl, wo noch heute die Gaststätte Hofbräuhaus steht, eine neue Brauerei errichten, in der ab 1828 auch der öffentliche Ausschank des Weißbiers erlaubt war. 1852 übereignete Maximilian II. die Hofbrauerei dem bayerischen Staat.

Staatliches Hofbräuhaus München
1896 zog die Brauerei aus Platzmangel an die Innere Wiener Straße in Haidhausen um. 1988 verlegte der Freistaat Bayern den Brauereibetrieb erneut. Diesmal an den Stadtrand nach München-Riem. Der 76 Millionen Mark teure Neubau verfügt über einen eigenen Tiefbrunnen zur Brauwassergewinnung und war auf eine Jahreskapazität von 250.000 Hektoliter ausgelegt, die nach und nach um fast 100.000 Hektoliter erweitert wurde. Führungen durch die moderne Anlage beginnen im Bierstüberl der Brauerei.
Die Gastronomiebetriebe Hofbräuhaus am Platzl, der Hofbräukeller in Haidhausen und das Hofbräuhaus am neu eröffneten Terminal 2 des Münchner Flughafens sind verpachtet.

Biermarken
Seit 1879 ist das Münchner Hofbräu ein eingetragener Markenname. Produziert wird bis heute überwiegend Weißbier, trüb und kristallklar, mit vollem Alkoholgehalt, mit 3,2% Vol. und alkoholfrei. Extra für das Oktoberfest wird seit 1812 das Hofbräu Oktoberfestbier gebraut. Das Münchner Weisse geht auf jenes Weißbier zurück, auf dessen Herstellung die Hofbrauerei dank der bayerischen Herzöge fast 200 Jahre lang ein Exklusivrecht hatte. Das Hofbräu Dunkel dagegen ist ein untergäriges, dunkles Bier, das dem Urtyp des Münchner Biers entspricht, wie es die Brauerei schon bei ihrer Gründung 1589 braute. Hofbräu Maibock wurde erstmals 1614 gebraut. Damit ist das Starkbier das älteste Bockbier Münchens.

Münchner Hofbräu im Ausland
Hofbräuhäuser, sogenannte „beerhalls“, in denen nur original Münchner Hofbräu-Bier ausgeschenkt wird, gibt es inzwischen auch in Shanghai, Dubai, Las Vegas und Miami Beach. Ein weiteres ist für den New Yorker Stadtteil Manhatten geplant. Das Bier wird aus München importiert oder im Lizenzbrau-Verfahren vor Ort gebraut.
Seit 1995 gibt es in Hongkong eine Gasthausbrauerei, in der im Franchise-System nach Originalrezepten der Münchner Hofbrauerei gebraut wird. 2003 wurde in Newport, Kentucky, eine kleine Brauerei im Stil des Hofbräuhauses in Betrieb genommen.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert